Projektinformationen
Leitung: Jun.-Prof. Dr. Inken Heldt
Koordination: Jennifer Bloise, M.Ed.
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung: Qualitätsoffensive Lehrerbildung, 3. Förderphase, Schwerpunkt ,Digitalisierung in der Lehrerbildung´
Fördervolumen: 181.239,66 EUR
Laufzeit: 03/2020 – 12/2023
Relevanz
Alltagsvorstellungen von Schüler*innen in Bezug auf die Gefahren der Datafizierung füllen ein breites (Reflexions-) Spektrum von
„[Daten] sollten meiner Meinung nach nicht interessant sein. Wofür brauchen Unternehmer wie Facebook oder Instagram meine persönlichen Daten?“ und „Sie kontrollieren und beobachten uns.“, über „Ich denke ein großer Nachteil ist die Cyberkriminalität, da durch Hacker private Daten von uns ins Internet gelangen.“, bis hin zu „Die einzige „Gefahr“ die ich da sehe ist das durch mein z.B. Verlauf personalisierte Werbung geschaltet werden kann“ (Ergebnisse einer empirischen Untersuchung im Rahmen des Projekts).
Hier kommt für uns die Frage auf, wie zukünftige Lehrkräfte befähigt werden können, ihren Schüler*innen demokratische Orientierungs-, Reflexions- und Handlungsfähigkeit in der digital geprägten Gesellschaft zu vermitteln. Das Projektvorhaben beabsichtigt die anwendungsnahe Erforschung, Entwicklung und Erprobung eines digitalen Lehr-/ Lernarrangements zu kritischer politischer Medienbildung mit demokratiedidaktischem Akzent. Grundlegend ist das Verständnis von Demokratiebildung als eines der der obersten Ziele schulischer Bildung und als ein fächerübergreifendes Prinzip.
Einblick in das Projekt: Interview mit Projektkoordinatorin Jennifer Bloise
Projektziele
An der Schnittstelle von Demokratiebildung und Digitalisierung rückt die Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen von Lehrpersonen im Sinne reflektierter Recherche-, Selektions-, Einordnungs- und Verifikationsfähigkeiten in den Blick. Es geht hierbei vor allem um die Fähigkeit, Bedingungen der Informationsselektion und -darstellung zu durchschauen und zu beurteilen. Das Projekt zielt darauf, u.a. die sozialen und kulturellen Folgen datenbasierter Überwachung, Kontrolle und Manipulation transparent machen und zu analysieren und Lehramtsanwärter*innen in einer Haltung wissenschaftlich-kritischer Distanz bei gleichzeitig forschend-offener Haltung gegenüber den Möglichkeiten digitaler Technologien zu üben (Critical Data Literacy).
Vorgehen
Schritt 1: Vorstellungserhebungen | Erheben von Daten zu subjektiven Vorstellungen von Lehramtsstudierenden sowie Schüler*innen zu digitalisierungsbezogenen Phänomenen (durch Fragebögen und Interviews) -> Forschungsfragen: Welche Vorstellungen besitzen Lehramtsstudierende und Schüler*innen über digitale Transformationsprozesse und dessen politische Dimension? Welche Implikationen lassen sich daraus für die Lehrer*innenbildung ableiten? |
Schritt 2: Entwicklung des MünDIG.Labs | Methodische und didaktische Entwicklung einer digitalen Lernplattform (MünDIG.Lab) zur Förderung einer kritischen politischen Medienkompetenz, insbesondere im Sinne einer Critical Data Literacy, bei Lehramtsstudierenden |
Schritt 3: Einsatz, Evaluation und Weiterentwicklung | Einsatz der Lernplattform im Rahmen von Sozialkunde-Lehrveranstaltungen und Evaluation durch die teilnehmenden Studierenden sowie Weiterentwicklung der Lernplattform zur nachhaltigen Nutzung der Inhalte |
Einblick in MünDIG.Lab-Inhalte
Datafizierung (in) der Gesellschaft – Herausforderungen an eine kritische Datenbildung (Expert*inneninterview mit Ina Sander M.A.)
Förderhinweis: MünDIG.Lab ist ein Teilprojekt des Vorhabens „U.EDU: Unified Education – Medienbildung entlang der Lehrerbildungskette für berufsbildende Schulen“ und wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JA2029 gefördert.